Körper entwässern: Tipps, Tricks und Anleitung + Bilder
Den Körper entwässern, das kennt man ziemlich gut unter Bodybuildern, die kurz vor einem Wettkampf möglichst saubere Muskelmasse freilegen wollen.
Auch unter Kampfsportlern ist die Entwässerung eine äußerst beliebte Methode, um vor einem Kampf so gerade eben das zugelassene Gewicht auf die Waage zu bringen, um sich anschließend in der Zeit zwischen dem Wiegen und dem Kampf wieder ein paar Kilo „anzutrinken“. Wasser im Körper ist hier nicht zielführend und man möchte es loswerden.
Wieso aber sollte ein Normalsterblicher seinen Körper entwässern? Nun, es gibt einige Gründe, wie zum Beispiel ein kurzfristiges Event (Hochzeit, Fotoshooting) oder einfach ein gesteigertes Wohlempfinden.
Wie du deinen Körper gesund, risikofrei und möglichst einfach entwässerst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Was versteht man darunter, den Körper zu entwässern?
Vorab: Den Körper radikal entwässern ist nur dann sinnvoll, wenn du wirklich einen spezifischen (Wettkampf)-Nutzen hast und unter ärztlicher Aufsicht stehst. Alles andere ist äußerst ungesund und kann innerhalb kürzester Zeit zu organischen Versagen, insbesondere in den Nieren führen.
Daher konzentrieren wir uns in diesem Artikel eher darauf, wie du den Körper natürlich entwässern kannst und dabei vollkommen im gesunden und üblichen Rahmen bleibst. Normalgewichtige sollten ohnehin auch von einer gezielten Entwässerung absehen, selbst wenn es sich um eine natürliche Vorgehensweise handelt. Insofern ist eine Entwässerung nur für Menschen sinnvoll, die Übergewichtig sind oder offensichtliche Wasserablagerungen haben. Aber nun konkret: Was versteht man unter einer Entwässerung?
Mithilfe von verschiedenen Hausmitteln, Tees, Lebensmitteln, schweißtreibenden Sporteinheiten und natürlichen Diuretika wird der Körper dazu angeregt, überschüssiges Wasser aus den Zellen über den Urin oder über die Haut auszuscheiden.
Wer Wasser im Körper loswerden will, möchte eine definierte Figur und einen Gewichtsverlust, der durchaus mehrere Kilogramm betragen kann – allerdings wird dabei kein Fett verbrannt. Der Gewichtsverlust ist also nur begrenzt und ein Sixpack wird nur dann zum Vorschein kommen, wenn auch der Körperfettanteil niedrig genug ist.
Entwässern erfolgt über spezifische Lebensmittel oder sogenannte Diuretika und soll bei gesunden Menschen eine besser definierte Figur hinterlassen. Manche Menschen haben tatsächlich aufgrund falscher Ernährung eine erhöhte Wassereinlagerung und können bereits durch eine natürliche Entwässerung mehrere Kilogramm Gewicht verlieren – allerdings kein Fett.
Woher kommt das überschüssige Wasser in den Zellen?
Prinzipiell gibt es vielerlei Gründe für eine überschüssige Wassereinlagerung. Allerdings sind die meisten Menschen am ehesten von einer ungesunden Ernährung, einem Bewegungsmangel oder – ja du liest richtig – von einem Wassermangel betroffen.
Im Klartext heißt das, dass bestimmte Nahrungsmittel den Körper dazu anleiten, Wasser in die Zellen einzulagern. Dazu zählen etwa salzhaltige Kost, Zucker und Kohlenhydrate, sowie bestimmte Schwermetalle, Hormone oder andere Giftstoffe, die in den Körper gelangen.
Beispielsweise können viele Menschen davon berichten, wie sie eine Nacht nach einer besonders salzigen und kohlenhydrathaltigen Mahlzeit im Gesicht merklich aufgeschwollener sind. In der Regel normalisiert sich der Wasserhaushalt in den Zellen binnen 1-2 Tagen wieder, wenn anschließend eine adäquate Ernährung umgesetzt wird.
Bei Wassereinlagerungen durch Wassermangel hat es Folgendes auf sich: Sobald der Körper über einen mittelfristigen Zeitraum bemerkt, dass er zu wenig Flüssigkeit bekommt, lagert er das wenige Wasser, das er bekommt, verstärkt ein, um im Notfall über Reserven zu verfügen. Daher lautet gleich der erste Tipp zum Entwässern: Genug reines Wasser trinken!
Weitere Gründe für überschüssige Wassereinlagerungen:
Bewegungsmangel
Viel Sitzen oder Liegen hat zur Folge, dass das Blut nicht mehr richtig zirkulieren kann. Dadurch staut sich vor allem in den Beinen recht viel Blut an, was wiederum überschüssiges Wasser im Gewebe provoziert. Betroffene haben in diesem Fall geschwollene Beine, ohne dabei besonders viel an Fett zugenommen zu haben. Hier können auch natürliche Blutverdünner hilfreich sein.
Hormonelle Gründe
Hormonelle Gründe können ziemlich unterschiedlich je nach Geschlecht, Lebensalter und Lebensphase sein. Zum Beispiel ist eine erhöhte Wassereinlagerung besonders unter Frauen verbreitet, die sich in einer Schwangerschaft, in der Menopause oder in der Menstruationsphase befinden. Während der Schwangerschaft raten wir ausdrücklich von einer eigens initiierten Entwässerung ab. Wer seinen Testosteronspiegel messen möchte, macht das am besten beim Arzt, oder über einen Speicheltest.
Medikamente und Krankheiten
Auch wenn der Körper bestimmten Pharmazeutika ausgesetzt wird, kann das Wassereinlagerungen zur Folge haben, da diverse Körperfunktionen nicht mehr vollkommen ungehindert erfolgen können. Selbiges gilt für Krankheiten, die zum Beispiel den Stoffwechsel von Zucker betreffen. Ist dein Blutzuckerspiegel zu hoch, ist das ein ernstes Indiz. Solltest du eine Krankheit haben und/oder Medikamente zu dir nehmen, ist es keine gute Idee, den Körper vollkommen alleine zu entwässern. Hier sollte stets Absprache mit dem Arzt gehalten werden.
Die meisten Menschen lagern zu viel Wasser ein, weil sie sich falsch ernähren, sich zu wenige bewegen oder gar zu wenig reines Wasser trinken. Aber auch Medikamente, Krankheiten oder diverse hormonelle Veränderungen können daran schuld sein.
Körper entwässern Selbsthilfe: Der erste Schritt geht über die Ernährung!
Bevor wir überhaupt von einer gezielten Entwässerungskur reden, sollte an allererster Stelle immer die richtige Ernährung stehen. Selbst die besten Tabletten oder heimische Superfoods nützen nichts, wenn der Speiseplan mit Fast Food und Süßigkeiten gefüllt ist.
Es gelten daher folgende Regeln für eine natürlich entwässernde Ernährung, die obendrein auch einen gesunden Wasserhaushalt aufrechterhält:
Regel #1: Viel wasserhaltige Kost
Auch beim Entwässern brauchst du Wasser. Perfekt sind hier Lebensmittel, die viel Wasser enthalten. Dazu zählen Früchte, Gemüse und frische Milch. Durch die Aufnahme von viel Flüssigkeit über die Nahrung werden die Zellen wortwörtlich durchgespült und ein Überschuss kommt gar nicht erst zustande. Darüber hinaus sind viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Regel #2: Salz in adäquaten Mengen verzehren
Auf gar keinen Fall solltest du mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu dir nehmen. Das ist in etwa die Menge von einem Teelöffel. Salz ist der Hauptfaktor für die Wassereinlagerung in den Zellen und kann bei einer zu hohen Zufuhr echt große Schäden anrichten. Wichtig ist, dass nur nicht vollends auf Salze verzichtest, da sonst die Zellen ihre osmotische Funktion verlieren und in diesem Fall zu wenig Wasser aufgenommen wird.
Regel #3: Möglichst kein Zucker und Kohlenhydrate nur in angemessenen Mengen
Zucker und Kohlenhydrate haben ebenfalls einen leicht wassereinlagernden Effekt und hinterlassen recht schnell ein aufgedunsenes Gesicht, wenn man es übertreibt. Daher sollte auf weißen Zucker möglichst komplett verzichtet werden und Kohlenhydrate nur in solchen Mengen verzehrt werden, dass sie den Kalorienbedarf nicht überschreiten.
Regel #4: Genug Wasser trinken
Weiter oben haben wir bereits erklärt, dass ausreichend Wasser die Grundvoraussetzung für eine intakte Regulierung des Wasserhaushaltes ist. Denn sobald du zu wenig trinkst, speichert dein Körper umso mehr Wasser in den Zellen. Mindestens 2 Liter Waser ist daher (nicht nur während einer Entwässerung) Pflicht. Optimalerweise sind sogar 3-4 Liter Wasser empfehlenswert.
Regel #5: Alkohol, Koffein, Fast Food und Süßigkeiten vermeiden
Ganz besonders Alkohol hat eine aufschwemmende Wirkung, da nach der entwässernden Phase während des Rausches der Körper im Nachhinein umso mehr Wasser in die Zellen zieht. Daher ist der Konsum von Alkohol während einer Entwässerung alles andere als vorteilhaft. Auch Koffein wirkt ähnlich auf den Wasserhaushalt: Auf eine wassertreibende Phase folgt eine Wasser einlagernde Phase.
Fast Food und Süßigkeiten sind eher aufgrund des hohen Salz- und Zuckergehaltes zu meiden.
Am aller wichtigsten in Sachen Wasserhaushalt und einer natürlichen Entwässerung ist die Ernährung. Das heißt: Viel wasserhaltige Kost, viel Wasser trinken, nicht zu viel Salz und Kohlenhydrate und möglichst kein Alkohol und Koffein. Eine falsche Ernährung führt schnell zu ungewollten Wassereinlagerungen.
Liste entwässernder Lebensmittel
Werden wir nun konkret. Welche Lebensmittel eigenen sich besonders gut, um den Körper entwässern zu können?
Wie schon erwähnt, sind vor allem wasserhaltiges Obst und Gemüse sehr effektiv um überschüssiges Wasser loswerden Lzu können. Dazu zählen:
- Gurken
- Tomaten
- Paprika
- Erdbeeren
- Ananas
- Spargel
Weiterhin sind auch folgende, weniger wasserhaltige Nahrungsmittel ratsam:
- Artischocken
- Knoblauch
- Avocados
- Kartoffeln
- Reis
- Haselnüsse, Cashewkerne, Mandeln und Erdnüsse
- Getrocknete Aprikosen und Bananen
Auch verschiedene „Körper entwässern Tees“ sollten 2-3 mal pro Tag getrunken werden:
- Brennnessel
- Schachtelhalm
- Löwenzahn
- Ingwer
- Grüner Tee
- Petersilie
Körper entwässern über Sport
Sport hilft gleich auf zwei Weisen bei einer natürlichen Entwässerung. Zum einen regt es den Metabolismus an und verhindert dadurch eine erhöhte Einlagerung von Wasser im Gewebe (wie weiter oben bereits beschrieben, klagen Menschen, die viel Sitzen, häufig über aufgeschwollene Beine). Zum anderen kann Wasser über die Schweißdrüsen ausgeschieden werden. Dazu ist es natürlich wichtig, dass du dein Training so anpasst, dass möglichst viel Schweiß läuft. Drei Faktoren sind dafür ausschlaggebend:
- Die Umgebungstemperatur (etwa zwischen 20°C und 30°C)
- Die Dauer der Belastung
- Die Intensität der Belastung
Übertreiben solltest du es allerdings nicht! Je heißer und je intensiver die Belastung wird, desto schwieriger wird es für deinen Kreislauf. Gerade wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr extrem wichtig.
Vor allem Ausdauer- und Spielsportarten sind ideal, um den Schweißfluss anzuregen, weil du hierbei keine Ruhepausen hast, in denen sich der Körper wieder abkühlen kann. Reiner Kraftsport ist im Gegensatz dazu eher weniger sinnvoll und sollte zumindest mit Kraft-Ausdauer-Übungen kombiniert werden, um die Intensität zu erhöhen.
Sport regt Blutfluss und Schweißfluss an. Um möglichst viel Schweiß zu verlieren, eignen sich besonders gut Ausdauer- und Spielsportarten, bei denen eine hohe Intensität und Belastungsdauer erzielt wird. Zusätzlich kann eine hohe Umgebungstemperatur nachhelfen.
Körper entwässern Hausmittel: Diese Tricks beschleunigen den Prozess
Wenn es mit dem Körper Entwässern schnell gehen soll, kann man zu weiteren Maßnahmen greifen. Besondere Wunderpillen oder Nahrungsergänzungsmittel gibt es aber, abgesehen von den oben aufgelisteten Tees, nicht.
Viel mehr solltest du mithilfe dieser vier Komponenten dafür sorgen, dass dein Kreislauf angeregt wird oder dass ordentlich Schweiß läuft.
- Massagen und Wechselduschen
Um Wasser aus den tieferen Gewebeschichten heraus zu befördern, muss das Blut und die Lymphe in Wallung kommen. Dazu eignen sich (wenn nicht gerade Bewegung möglich ist) Massagen und Heiß-Kalt-Duschen besonders gut.
Durch Massagen kann sogar kontrolliert gegen geschwollene Beine vorgegangen werden und innerhalb kürzester Zeit spürbare Ergebnisse erzielt werden. Wechselduschen sind eine kostengünstige Alternative, erfordern jedoch mehr Überwindung.
- Sauna
Zwar ist die Sauna eine äußerst effektive, schweißtreibende Maßnahme, allerdings ist auch Vorsicht geboten. Denn öfter als zweimal in der Woche und zu viele Saunagänge hintereinander können für den Kreislauf eine zu hohe Belastung darstellen. Dennoch: Keine andere Maßnahme lässt dich so schnell und so viel eingelagertes Wasser verlieren.
Kampfsportler machen u.a. vom Saunieren gebraucht, indem sie dort vor dem offiziellen Wiegen geraume Zeit in einem Overall verbringen.
- Genug schlafen
Wie so viele Körperfunktionen, ist auch der Wasserhaushalt stark davon abhängig, wie gut deine Schlafqualität ist. Zentraler Bestandteil der Wasserregulierung sind nämlich die Nieren, welche während des Schlafes auf Hochtouren laufen und den Körper entgiften. Im Schlaf werden zudem die sympathischen Nierennerven aktiviert, welche speziell für den Wasser- und Salzhaushalt zuständig sind. Das führt unter anderem dazu, dass unausgeschlafene Menschen häufig ein aufgeschwollenes Gesicht haben.
Lese hier, wie du deine Müdigkeit bekämpfen kannst
- Weniger Stress
Auch Stress hat durch das typische Stresshormon Kortisol einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Wasserhalt. Dieses treibt nämlich das Hormon ADH an, welches wiederum antidiuretisch – also wassereinlagernd – wirkt.
Stress ist logischerweise ein Parameter, der nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Genaue Maßnahmen, die tatsächlich helfen, hängen stark von der individuellen Persönlichkeit und von den Lebensumständen ab.
Grundsätzlich aber braucht es ausreichend Ruhephasen, einen körperlichen Ausgleich in Form von Bewegung, sowie einen geregelten Tagesablauf. Weitere antistress Maßnahmen, mit denen du den Körper entwässern kannst, sind:
- Sauna (zwei Fliegen mit einer Klatsche)
- Massage (ebenfalls zwei Fliegen mit einer Klatsche
- Naturspaziergänge (bringt ebenfalls den Kreislauf in Schwung und schützt vor Wassereinlagerungen)
- Meditationen
- Ausgiebiges Baden
Entwässern über Supplements
Im Internet wird recht häufig nach bestimmten „Körper entwässern Tabletten“ oder verschiedenen Supplements zum Beispiel für Bodybuilder recherchiert. Doch mit Ernüchterung stellt man fest, dass es solche typischen Supplements für die Entwässerung gar nicht gibt.
Zwar ist es möglich, mit natürlichen Nahrungsergänzungsmittel, die ebenfalls in einem der oben genannten Tees vorkommt, nachzuhelfen, diese haben jedoch in Bezug auf die Entwässerung keinen großartig besseren Effekt. Die Rede ist beispielsweise von Brennesselkapseln oder Grünteekapseln.
Was jedoch überaus sinnvoll ist, ist eine Supplementierung während der Entwässerung mit diversen Mineralien wie Natrium, Kalzium, Kalium und Magnesium, um einen drohenden Mangel entgegenzuwirken.
Sobald der Körper nämlich ungewohnt viel Wasser ausscheidet, verliert er im gleichen Ausmaß auch vermehrt Elektrolyte (Mineralien). Und wenn diese in zu geringen Mengen vorhanden sind, kann es äußerst gefährliche Konsequenzen haben wie Muskellähmungen, chronische Müdigkeit oder Kreislaufprobleme, die in akuten Fällen sogar bis hin zur Bewusstlosigkeit führen können.
Achte also beim Entwässerung auf eine ausreichende Mineralienzufuhr.
Typische Entwässerungssupplements gibt es nicht. Du solltest jedoch in einer Entwässerungs-phase ausreichend Mineralien zu dir nehmen, da diese mit dem Urin und Schweiß vermehrt ausgeschieden werden. Dazu eignen sich diverse Mineraltabletten wie Natrium, Magnesium, Kalzium und Kalium.
Wie kann ich meinen Körper entwässern: Abschließende Worte
Bei allen optischen Vorteilen, die eine Entwässerung mit sich bringt, ist Vorsicht geboten. Du solltest niemals zu lange deinen Körper dazu zwingen, vermehrt Wasser auszuscheiden. Über einer intakten, gesunden und wasserhaltigen Ernährung wirst du ohnehin eine gutfunktionierende Wasserregulierung erfahren, ohne dabei Gefahr zu laufen eine Dehydrierung zu erleiden.
Für eine kurzfristige Entwässerung ist zusätzlich der Gang in eineSauna, ein paar schweißtreibende Sporteinheiten, sowie die Einnahme von bestimmten Teesorten wie Brennnesseltee oder grüner Tee empfehlenswert.